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Gerd Buurmann wird geröstet!

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Es ist so weit: Gerd Buurmann bekommt sein Fett weg und wird geröstet!

“Der Roast von Gerd Buurmann”
am Mittwoch, 22. Mai um 20 Uhr
im ARTheater, Ehrenfeldgürtel 127, Köln.

Roastmaster: Max Gstettenbauer

Gäste: Torsten Schlosser, Joseph Vicaire, Gudrun Höpker, Marco Leitner, Luke Mockridge, Tobias Weber, Viktoria Burkert …

Eintritt: 8,- Euro

Was Sie schon immer mal über Gerd Buurmann los werden wollten, hier können Sie es schreiben. Nutzen Sie die Kommentarfunktion!

***
Bildnachweis: Tom Wolff



The conversion

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“The conversion”
A very short play for two actors by Gerd Buurmann

A: I converted!

B: To what?

A: Black.

B: Black?

A: Black!

B: But you’re not black.

A: I am too!

B: Obviously not!

A: I’m a more pale kind of black!

B: You’re white, you idiot! White! White! White!

A: Do you see, what’s going on?

B: No.

A: Since I’m black, you reduce me to the color of my skin.

B: What?

A: RACIST!


aKT fragt mal nach

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In der aktuellen Theaterzeitung aKT stellt die Chefredakteurin Dorothea Markus folgende Frage an die Dramaturgin des Festivals Impulse Theater Biennale Stefanie Wenner:

“Über die Arbeit “Zwei Minuten Stillstand” von Yael Bartana hat der Kölner Theatermacher Gerd Buurmann geschrieben, sie sei “karnevaleske Verballhornung” des Holocaust-Gedenkens, in der “Welt” stand sogar: ein “Porno für Intellektuelle.”

Mit dieser Frage nimmt Dorothea Marcus Bezug auf meinen Artikel “Köln parodiert den Holocaustgedenktag”. Stefanie Wenner antwortet:

“Yael Bartana ist eine international sehr bekannte bildende Künstlerin, die sich seit vielen Jahren mit den Folgen des Holocaust auseinandersetzt. Dass sie sich über Gedenken lustig macht, kann man aus ihrer Arbeit nun wirklich nicht ablesen. Die Idee ist: zwei Minuten lang soll das öffentliche Leben in Köln zum Erliegen kommen. Das ist eine Einladung, sich mit unserer Geschichte und mit ihren Spuren in der Gegenwart zu befassen. Denn nicht nur mit den Morden des NSU hat sich gezeigt, dass der Rassismus dieser Zeit nicht nur weiterhin wirkt, sondern auch, dass er bis in verfassungsrechtliche Organe hinein durch bestimmte Personen geduldet wird. Es wird im Rahmen von “Zwei Minuten Stillstand” eine zentrale Veranstaltung auf dem Roncalliplatz geben. Jeder kann seine Art von Stillstand dokumentieren und Zeugnis davon ablegen, was passiert ist. Uns war klar, dass wir mit dieser Arbeit in eine politische Sphäre gehen, die nicht alle mögen. Wir hoffen aber, dass wir eine qualifizierte Debatte darüber, was Gedenken in Deutschland heute bedeutet, führen können. Es ist ein immens wichtiges Thema, weil die Zeitzeugen des Holocaust sterben. Wie kann die Wahrheit weiterhin behauptet werden, wenn es keine Zeugen dafür gibt? Wir bewegen uns gesellschaftlich damit im Bereich von dokumentarischen und theatralischen Fragen. Und genau deshalb ist uns diese Arbeit für das Festival wichtig.”

Unter dem Artikel in der aKT gibt es eine Kommentarfunktion. Es wäre schön, wenn die Leserinnen und Leser von Tapfer im Nirgendwo dort eine Diskussion über den Sinn einer solchen Kunstaktion starten würden.


100. Escht Kabarett im Büze

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Zur 100. Veranstaltung von Escht Kabarett im Büze Ehrenfeld besuchen der Bühnenköbes und Gerd Buurmann die ewigen Denkmäler von Köln.

1. Die Baustelle Kölner Dom

2. Die Baustelle am Heumarkt

3. Die Baustelle in der Südstadt

4. Die Baustelle am Chlodwigplatz

100. Escht Kabarett
im Büze Ehrenfeld, Venloer Str. 429
am 16. Juni 2013 um 20 Uhr

Kommen Sie vorbei! Es wird ein Fest! Reservierungen über: www.eschtkabarett.de

Eintritt: 5,- Euro


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Zwei Minuten Stillstand

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Am 28. Juni 2013 um 11 Uhr ist es so weit. Im Rahmen der Impulse Theater Biennale präsentiert Yael Bartana vor dem Kölner Dom “Zwei Minuten Stillstand”, eine Performance, die für mich wie eine karnevaleske Verballhornung des Holocaustgedenktags wirkt.

Jom haScho’a ist ein israelischer Nationalfeiertag und Gedenktag für die Opfer der Shoa einerseits und den jüdischen Widerstand und das Heldentum der jüdischen Untergrundkämpfer andererseits. An dem Tag um 10 Uhr heulen in Israel für zwei Minuten die Sirenen. Der öffentliche Nahverkehr und normalerweise auch alle anderen Fahrzeuge halten dann an, die meisten Passanten bleiben schweigend stehen. Israel hält inne.

Diese Form des Gedenkens wird Yael Bartana jetzt in Köln parodieren. Sie ruft alle Kölnerinnen und Kölner dazu auf, am 28. Juni 2013 um 11 Uhr ihren Alltag für zwei Minuten symbolisch zu unterbrechen. Sie sollen inne halten an und denken! Woran Sie denken sollen, gibt Yael Bartana auf der Homepage des Festivals bekannt:

“Drittes Reich und Holocaust sind nicht nur historische Ereignisse – sie haben weitreichende Wirkungen in unsere Gegenwart hinein: die Gründung des Staates Israel, die Besetzung der palästinensischen Gebiete, Flucht, Vertreibung in Europa und im Nahen Osten. Selbst die finanziellen Ungleichheiten in der EU sind vielfach noch immer Folgen des Zweiten Weltkriegs, so wie es Deutschlands Wohlstand ist.”

Alan Posener von der WELT hat die gefährliche Lächerlichkeit dieser Kunstaktion auf folgende passende Formel gebracht:

“Holocaustgedenken heißt also: Gegen Israel und für Eurobonds zu sein. So in etwa. Die Dummheit höret nimmer auf.”

Yael Bartana bedient die propagandistische Assoziationskette Holocaust – Israel – “Besetzung der palästinensischen Gebiete”. Sie beschwört das Bild vom Israeli als “ewigen Besatzer”, ein Bild, das die geschichtlichen Zusammenhänge vollkommen ausblendet.

Als am 29. November 1947 im Namen der Vollversammlung der Vereinten Nationen mit Zweidrittelmehrheit sowohl der israelischen als auch der arabischen Seite die Gründung jeweils eines unabhängigen Staates angeboten wurde, nahm die israelische Seite dieses Angebot an, während die arabische Seite die Annahme ihres unabhängigen Landes verweigerte und sich stattdessen zusammen mit Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien an einen gemeinsamen Krieg zur Vernichtung des neu gegründete Israels engagierte. Am Tag der Gründung erklärte somit die arabische Welt Israel den Vernichtungskrieg, ein Krieg, der bis heute anhält. Im Zuge dieses Krieges und im Glauben an die Versprechungen der arabischen Nationen, nach der Vernichtung Israels könnten die Araber als Sieger in die Region zurückkehren, verließen 500.000 Menschen ihre Heimat; und das obwohl die meisten von ihnen nicht dazu gezwungen wurden, jedenfalls nicht von israelischer Seite – im Gegenteil: Israel bot allen in Israel lebenden Arabern an zu bleiben, um vollwertige Bürger des Landes zu werden. 160.000 Araber nahmen damals dieses Angebot an. Mittlerweile gibt es 1.250.000 arabische Israelis.

Die Besetzung des Westjordans und des Gazastreifens ist somit ein Ergebnis der Tatsache, dass die arabischen Staaten einen Vernichtungskrieg gegen Israel verloren haben. Yael Bartana aber ignoriert das und beschwört lieber das Bild vom “ewigen Flüchtling”. So nämlich sind Juden Täter und Palästinenser Opfer. Das ist genau die Sprache, die vor dem Kölner Dom gesprochen wird.

Yael Bartana hätte sich für ihre Performance kaum einen unpassenderen Ort aussuchen können.

Vor dem Kölner Dom steht nämlich eine Installation die sich selbst „Kölner Klagemauer“ nennt. Diese Installation wird betrieben von dem berüchtigen Israelhasser Walter Herrmann. Sein Hass ist so eindeutig, dass er sogar von der NPD mit folgenden Worten gelobt wird:

“Dank der „Klagemauer“ kann jeder Vorbeigehende, ob nun einheimischer Kölner oder Tourist, einmal die Gelegenheit bekommen, solche von der Systempresse ganz bewusst unter den Teppich gekehrte Wahrheiten in ihrer ganzen Grausamkeit zu betrachten.”

Ja, die Grausamkeit der Juden ist ein Thema, das dank Walter Herrmann und seiner Installation, die von dem Kölner Oberbürgermeister als “Botschaft des Hasses” bezeichnet wird, fast täglich vor dem Kölner Dom thematisiert wird. Unter anderem ist dieses Plakat vor dem Kölner Dom zu sehen: “Wie viele Jahrhunderte will das israelische Volk noch unsere “Eine Welt” erpressen?”

Walter Herrmann schließt mit diesem Plakat das “israelische Volk” aus der Gemeinschaft der “einen Welt” aus und kann mit dem Begriff „israelisches Volk“ nicht nur die Bewohner des Landes Israels meinen sondern alle Juden! Da Israel erst seit etwas mehr als sechzig Jahren existiert, kann das Land rein logisch nicht für irgendwas verantwortlich sein, das seit Jahrhunderten geschieht. Für Walter Herrmann gehören Juden somit nicht zu unseren “einen Welt”, weil sie Erpresser sind. Das ist eine klare antisemitische Wahnvorstellung.

Den Höhepunkt seiner “Botschaft des Hasses” erreichte Walter Herrmann jedoch mit der Darstellung dieser Karikatur:

Ein Kinder fressender und Blut trinkender Jude. Das ist das Bild, das sich die Judenhasser immer schon von Juden gemacht haben, wie dieses Bild beweist:

Walter Herrmann wurde übrigens für die Darstellung eines Kinder fressenden und Blut trinkenden Juden mit Davidstern auf der Brust nicht wegen Volksverhetzung verurteilt. Der Grund? Der Jude auf dem Bild hat keinen Kopf! Genau diese Kopflosigkeit ermöglichte es Walter Herrmann, die Karikatur öffentlich zu präsentieren. Ist ein Jude erst mal geköpft, darf alles mit ihm gemacht werden, oder, um es in den Worten der Kölner Staatsanwaltschaft zu schreiben, die dieser Karikatur attestiert hat, nicht den Straftatbestand der Volksverhetzung zu erfüllen:

„Typisch für antijüdische Bilddarstellungen zu allen Zeiten ist die Verwendung von bestimmten anatomischen Stereotypen, die den Juden schlechthin charakterisieren sollen. Dabei werden insbesondere Gesichtsmerkmale überzeichnet, um den Juden als hässlich, unansehnlich und rassisch minderwertig erscheinen zu lassen (jüdische „Krummnase“, etc.) Einer solchen Bildsprache wird sich vorliegend nicht bedient.“

Mit anderen Worten: Wo keine Krummnase, da kein Jude und wo kein Jude, da kein Judenhass!

Vor dem Kölner Dom ist fast täglich eine der schlimmsten antisemitischen Installationen der jüngeren deutschen Geschichte zu sehen, so einseitig, dass der Oberbürgermeister Kölns zusammen mit der SPD, CDU, FDP und den Grünen von einer Botschaft des Hasses” sprechen und was geschieht? Impulse Theater Biennale 2013 bläst mit Yael Bartana in das Horn von Walter Herrmann und lädt alle Kölnerinnen und Kölner ein, einen Brauch des Holocaustgedenktages zu parodieren, um Kritik an Israel zu artikulieren: “Zwei Minuten Stillstand”.

“Zwei Minuten Stillstand” ist eine fragwürdige Performance an einem skandalösen Ort. Wie nur kann gerade eine solche Kunstaktion an einem Ort stattfinden, der bekannt geworden ist für eine zum Hass mutierte Form der “Israelkritik”?

Ich jedenfalls werde am 28. Juni 2013 um 11 Uhr vor dem Kölner Dom stehen und meiner Freude darüber Ausdruck verleihen, dass die Vernichtung gescheitert ist und Israel lebt; dass es somit einen Ort im Nahen Osten gibt, wo Schwule und Lesben nicht verfolgt werden, sondern gleiche Rechte genießen, eine Nation, wo Muslime, Juden, Christen und Atheisten frei und gleichberechtigt leben können, ein Land, in dem Männer und Frauen gleichberechtigt sind, ein Ort, wo die Aufklärung von Immanuel Kant und Moses Mendelssohn gelebte Realität ist, die einzige Demokratie im Nahen Osten: Israel!

Vielleicht werde ich sogar die Hatikva singen. Das ist meine Art “die Gegenwart, die Geschichte und unsere gemeinsame Zukunft zu reflektieren.” Wer macht mit?


Erdem Gündüz #duranadam

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Erdem Gündüz ist türkischer Schauspieler und Tänzer und gestern Nacht als “stehender Mann” (standing man) der ganzen Welt bekannt geworden. Auf türkisch heißt “stehender Mann” duran adam!

Duran adam begann als Akt des Widerstands eines einzigen Mannes und verwandelte sich in kurzer Zeit in eine Gruppe von Menschen, die im stillen Kampf für Gerechtigkeit in der Türkei auf dem Taksim-Platz protestieren. Erdem Gündüz begann Duran adam, nachdem die Polizei eine Taschendurchsuchung durchgeführt hatte. Er blieb einfach bewegungslos an dem Ort der Durchsuchung stehen und starrte auf die Flagge der modernen Türkei. Schon bald kamen weitere Demonstranten dazu und starrten mit ihm stumm in die gleiche Richtung.

Auf Twitter und anderen sozialen Medien wurde diese Aktion schnell und massenhaft verbreitet. Der Twitter-Hashtag #duranadam wurde sogar zum weltbesten Twitter Thema des Tages.

Nach knapp sechs Stunden wurde der Künstler und die weiteren Künstler von der Polizei festgenommen.

Die befreundete Schauspielerin Ruken Demirer hat nun angekündigt, den Akt des zivilen Ungehorsams fortzuführen. Duran adam soll für einen Monat weiter stehen.


Künstlerische Perle

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Auszug aus dem Artikel “Von Ehrenfeld in die weite Welt hinaus” von Heribert Rösgen für den Kölner Stadt Anzeiger

“Für den unermüdlichen Organisator Bechmann gab es ein besonderes Geschenk. Als ausgewiesener Kenner des Genres erfreute er sich sichtlich an dem Tucholsky-Klassiker „Ein Ehepaar erzählt einen Witz“, virtuos gegeben von Gerd Buurmann und Gudrun Höpker. Es war nicht die einzige künstlerische Perle, über die sich das Publikum im restlos ausverkauften Saal des Bürgerzentrums freuen durfte.”


Zwei Minuten Holocaust Instrumentalisierung

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Sehr geehrte Damen und Herren der Stadt Köln,

die Polizei hat mir gesagt, dass ich Ihnen mitteilen soll, dass ich vermutlich am Freitag, 28. Juni um 11 Uhr vor dem Kölner Dom die Hatikva singen werde und es geschehen kann, dass noch ein paar mehr Menschen in diesen Gesang einstimmen werden. Da es sich dabei um Kunst handelt, sei die Polizei nicht zuständig, hat mir eine nette Polizistin erklärt, da es keine Versammlung im politischen Sinne sei, sondern ein Gesang und dafür solle ich doch bitte die Stadt Köln informieren.

Dies habe ich nun getan. Ich möchte Ihnen aber auch mitteilen, warum ich singen werde:

Am 28. Juni 2013 um 11 Uhr präsentiert Yael Bartana im Rahmen der Impulse Theater Biennale vor dem Kölner Dom “Zwei Minuten Stillstand”, eine Performance, die für mich wie eine karnevaleske Verballhornung des Holocaustgedenktags wirkt. Jom haScho’a ist ein israelischer Nationalfeiertag und Gedenktag für die Opfer der Shoa einerseits und den jüdischen Widerstand und das Heldentum der jüdischen Untergrundkämpfer andererseits. An dem Tag um 10 Uhr heulen in Israel für zwei Minuten die Sirenen. Der öffentliche Nahverkehr und normalerweise auch alle anderen Fahrzeuge halten dann an, die meisten Passanten bleiben schweigend stehen. Israel hält inne. Diese Form des Gedenkens wird Yael Bartana jetzt in Köln parodieren und ruft alle Kölnerinnen und Kölner dazu auf, am 28. Juni 2013 um 11 Uhr ihren Alltag für zwei Minuten symbolisch zu unterbrechen. Woran Sie denken sollen, gibt Yael Bartana auf der Homepage des Festivals bekannt:

“Drittes Reich und Holocaust sind nicht nur historische Ereignisse – sie haben weitreichende Wirkungen in unsere Gegenwart hinein: die Gründung des Staates Israel, die Besetzung der palästinensischen Gebiete, Flucht, Vertreibung in Europa und im Nahen Osten. Selbst die finanziellen Ungleichheiten in der EU sind vielfach noch immer Folgen des Zweiten Weltkriegs, so wie es Deutschlands Wohlstand ist.”

Der Oberbürgermeister der Stadt Köln kommentiert diese Kunstaktion mit folgenden Worten:

„Yael Bartana gibt uns mit ihrer Einladung zu „Zwei Minuten Stillstand” die großartige Gelegenheit, individuell zu entscheiden, eine gemeinschaftliche Erfahrung zu machen. Es ist ein wichtiges Projekt, das uns auffordert darüber nachzudenken, wie wir heute der Schrecken des Holocausts gedenken können, aber auch was unsere eigene Verantwortung für unsere Gegenwart und Zukunft ist. Ich unterstütze die Vision der Künstlerin, einen Moment des Innehaltens zu schaffen. Und ich lade alle Kölnerinnen und Kölner ein, sich an dieser Aktion zu beteiligen.” „Zwei Minuten Stillstand“ fordert uns dazu auf, die Gegenwart zu reflektieren. Anzuhalten, über die Geschichte nachzudenken und über unsere Zukunft. Darüber, was es heute bedeutet, deutsch zu sein, als Immigrant in Deutschland zu leben, welche Konsequenzen der Holocaust ebenso wie seine Instrumentalisierung heute haben.”

Lieber Jürgen Roters,

was meinen Sie mit Instrumentalisierung des Holocausts? Ich finde, Yael Bartana, die Stadt Köln und Sie instrumentalisieren den Holocaust, wenn Sie zu einer Performance vor dem Kölner Dom einladen, bei der die Kölner über der Holocaust nachdenken sollen, um dabei die “großartige Gelegenheit” zu haben, “eine gemeinschaftliche Erfahrung zu machen.” Aus dem Gedenken an den Holocaust eine gemeinschaftliche, großartige Erfahrung zu machen, das nenne ich pure Instrumentalisierung des Holocaust unter dem Motto: “Holocaust Alaaf!”

Wenn dann auch noch Yael Bartana vorgibt, woran man gedenken soll, nämlich an die Gründung des Staates Israel, die “Besetzung der palästinensischen Gebiete”, Flucht, Vertreibung in Europa und im Nahen Osten, sowie an die finanziellen Ungleichheiten in der EU, dann ist die Instrumentalisierung des Holocausts perfekt.

Alan Posener von der WELT hat die gefährliche Lächerlichkeit dieser Kunstaktion auf folgende passende Formel gebracht:

“Holocaustgedenken heißt also: Gegen Israel und für Eurobonds zu sein. So in etwa. Die Dummheit höret nimmer auf.”

Yael Bartana bedient die propagandistische Assoziationskette Holocaust – Israel – “Besetzung der palästinensischen Gebiete”. Sie beschwört das Bild vom Israeli als “ewigen Besatzer”, ein Bild, das die geschichtlichen Zusammenhänge vollkommen ausblendet.

Als am 29. November 1947 im Namen der Vollversammlung der Vereinten Nationen mit Zweidrittelmehrheit sowohl der israelischen als auch der arabischen Seite die Gründung jeweils eines unabhängigen Staates angeboten wurde, nahm die israelische Seite dieses Angebot an, während die arabische Seite die Annahme ihres unabhängigen Landes verweigerte und sich stattdessen zusammen mit Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien an einen gemeinsamen Krieg zur Vernichtung des neu gegründete Israels engagierte. Am Tag der Gründung erklärte somit die arabische Welt Israel den Vernichtungskrieg, ein Krieg, der bis heute anhält. Im Zuge dieses Krieges und im Glauben an die Versprechungen der arabischen Nationen, nach der Vernichtung Israels könnten die Araber als Sieger in die Region zurückkehren, verließen 500.000 Menschen ihre Heimat; und das obwohl die meisten von ihnen nicht dazu gezwungen wurden, jedenfalls nicht von israelischer Seite – im Gegenteil: Israel bot allen in Israel lebenden Arabern an zu bleiben, um vollwertige Bürger des Landes zu werden. 160.000 Araber nahmen damals dieses Angebot an. Mittlerweile gibt es 1.250.000 arabische Israelis.

Die Besetzung des Westjordans und des Gazastreifens ist somit ein Ergebnis der Tatsache, dass die arabischen Staaten einen Vernichtungskrieg gegen Israel verloren haben. Yael Bartana aber ignoriert das und beschwört lieber das Bild vom “ewigen Flüchtling”. So nämlich sind Juden Täter und Palästinenser Opfer.

Das ist pure Instrumentalisierung des Holocaust. Yael Bartana instrumentalisiert mit ihrer Performance den Holocaust. Sie instrumentalisiert ihn sogar auf infamste Weise:

Yael Bartana instrumentalisiert den Holocaust, um in Deutschland Kritik an Israel zu üben. Eine geschmacklosere Form der Instrumentalisierung des Holocausts kann ich mir kaum vorstellen.

Daher instrumentalisiere ich nun Yael Bartanas Kunstwerk “Zwei Minuten Stillstand”. Ich soll über die Instrumentalisierung des Holocaust nachdenken. Das werde ich tun!

Ich werde am 28. Juni 2013 um 11 Uhr vor dem Kölner Dom stehen und meiner Abscheu über Yael Bartanas Instrumentalisierung des Holocausts zur Artikulation von Israelkritik kundtun, indem ich meiner Freude darüber Ausdruck verleihen werde, dass die Vernichtung gescheitert ist und Israel lebt; dass es somit einen Ort im Nahen Osten gibt, wo Schwule und Lesben nicht verfolgt werden, sondern gleiche Rechte genießen, eine Nation, wo Muslime, Juden, Christen und Atheisten frei und gleichberechtigt leben können, ein Land, in dem Männer und Frauen gleichberechtigt sind, ein Ort, wo die Aufklärung von Immanuel Kant und Moses Mendelssohn gelebte Realität ist, die einzige Demokratie im Nahen Osten: Israel! Ich werde die Hatikva singen. Das ist meine Art “die Gegenwart, die Geschichte und unsere gemeinsame Zukunft zu reflektieren.”

Wer macht mit?



Kölner Statt Anzeiger

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Eins muss man dem Kölner Stadt Anzeiger lassen, mit Recherchieren und anderem Schweinkram hält sich die Redaktion nicht immer so lange auf. In einem aktuellen Video-Bericht auf ksta tv werde ich wie folgt vorgestellt:

“Gerd Bührmann von der israelischen Gruppe Tapfer im Nirgendwo.”

Donnerwetter! Drei Fehler in einem Atemzug. Da werde ich dem Kölner Stadt Anzeiger mal Nachhilfe geben. Was tut man nicht alles als Blogger, um einer darbenden Zeitungsredaktion journalistisch unter die Arme zu greifen?

Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion des Kölner Stadt Anzeigers,

in einem Video auf ksta tv zu der Kunstaktion “Zwei Minuten Stillstand” werde ich wie folgt angekündigt:

“Gerd Bührmann von der israelischen Gruppe Tapfer im Nirgendwo.”

In diesem Satz sind mindestens drei Fehler, die Sie alle durch ein einfaches Sicherheitsgoogeln hätten vermeiden können. Vermutlich haben Sie einfach keine Zeit gehabt, denn bei einer Zeitung gibt es schließlich wichtigeres zu tun, als ständig zu recherchieren. Gestatten Sie mir daher, Ihnen ein wenig zu helfen:

Mein Name ist Gerd Buurmann! Gerd kommt von Gerhard. Das ist altgermanisch und bedeutet “harte Lanze”. Buurmann kommt von buurman. Das ist niederländisch und bedeutet “Nachbar”. Mein Name bedeutet somit: “Die harte Lanze von nebenan”. Erst vor ein paar Tagen wurde ich in Ihrer Zeitung als virtuos spielender Darsteller bezeichnet. Schauen Sie mal nach bei sich.

Nächster Fehler: Tapfer im Nirgendwo ist keine Gruppe, sondern ein Internet-Blog mit teilweise deutlich über 70.000 Klicks im Monat. Der Autor des Blogs wurde von der Menschenrechtsorganisation Simon Wiesenthal Center für seinen Kampf gegen Antisemitismus gelobt. Das Magazin Choices schreibt sogar:

“Immer wieder bezog Buurmann in den letzten Jahren unmissverständlich Stellung zu unsäglichen antisemitischen Statements in diversen Medien und trug zur Debattenkultur in dieser Stadt womöglich mehr bei als der nur noch um PR und Anzeigengelder buhlende Zeitungsbetrieb.”

Ich möchte Ihnen nicht zu Nahe treten, aber mit dem Zeitungsbetrieb sind vermutlich Sie gemeint.

Nächster Fehler: Tapfer im Nirgendwo ist nicht israelisch. Der Autor ist deutscher Staatsbürger. Ich habe zwar lange in den Vereinigten Staaten von Amerika gelebt und meine Schwiegergroßeltern waren Koreaner, aber ich bin Deutscher.

Drei Fehler in einem Atemzug, das ist schon bemerkenswert. Aber Ihr schlimmster Fehler kommt noch. Nach mir lassen Sie in dem Bericht Klaus Franke zu Wort kommen. Sie stellen Ihn als Vorstand der sogenannten “Kölner Klagemauer” vor und tatsächlich, er ist Mitglied dieser Installation. Allerdings hätte es sich auch hier gelohnt zu googeln.

Oberbürgermeister Jürgen Roters verurteilt diese “Klagemauer” scharf und bezeichnet sie sogar als “Botschaft des Hasses”, auch die SPD, CDU, FDP und die Grünen haben sich dem Wortlaut seiner Verurteilung in Form einer Resolution angeschlossen.

Klaus Franke schreckt nicht einmal davor zurück, Kommentare wie diese zu verfassen:

“Die Judensau hat dich wahnsinnig gemacht. Sie erfüllt voll ihren Zweck Interessant was dich so alles an spricht. Eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Dir und Ihr ist nicht zu übersehen!!”

Klaus Franke mag mich nicht. Soviel ist klar. Deshalb sagte er auch zu einen Passanten vor dem Kölner Dom: “Vor dem müssen sie vorsichtig sein. Das ist ein Intellektueller. Der kann sich ausdrücken.”

Darf ich daher fragen, ob die Möglichkeit besteht, dass sie alle Infos über mich durch Klaus Franke bekommen haben? Kann es sein, dass er Ihnen gesagt hat: “Das ist Gerd Bührmann mit seiner israelischen Gruppe Tapfer im Nirgendwo”?

Anders kann ich mir Ihren journalistischen Totalausfall jedenfalls nicht erklären. Wollen Sie sich erklären, von Zeitung zum Blog? Ich finde, Sie sollten es tun, wenn auch nur aus Gründen des journalistischen Anstands.

Alles Liebe,
Gerd Buurmann

***

Nachtrag: Mittlerweile ist der Bericht bei ksta tv verschwunden, aber dafür findet er sich immer noch bei der eXpress, die es mit der Recherche wohl noch weniger hat als der Kölner Stadt Anzeiger.


KGB goes CSD

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(Dies ist ein Nachdruck aus der Schlosser-Presse)

KÖLN – Die Kultshow Kunst gegen Bares ist seit jeher ein künstlerischer Pool aller möglichen Gesinnungen – wie sich auch am kommenden Wochenende wieder zeigen wird. Erstmals wird das Künstlerkollektiv der Offenen Bühne mit einer eigenständigen Fußgruppe bei der Kölner Schwulen- und Lesbierinnen-Parade CSD mitlaufen!

In der Künstlerszene knistert es bereits! Viele fragen sich wenige Tage vor dem Event, für welche Skandale die KGB am Sonntag sorgen wird. Denn: Auch wenn viele Teilnehmer bereits offen zu ihrer Homo- oder Bisexualität stehen (Petra Pansen, Catherine de la Roche, Viktoria Burkert und allen voran KGB-Hetzer Gerd Buurmann), ist die sexuelle Gesinnung anderer noch im Dunkeln.

Beispiel Hildegart Scholten. Erst neulich gab es wohl homoerotische Erfahrungen im Mortimer-Gerüchte-Taxi. Ganz aufgeklärt wurde dieser Skandal aber nie. Pikant: Das Mortimer-Taxi wird die Fußgruppe am Sonntag auf dem CSD begleiten. Macht Scholten das noble Gefährt zum Mortimer-Sex-Taxi?

Beispiel Torsten Schlosser: Die Showlegende wurde erst im Mai von Brandstifter Buurmann in einer Live-Radioshow unfreiwillig als homosexuell geoutet. Szene-Kenner vermuten, dass Schlosser mit der Teilnahme am CSD nun die Flucht nach vorn antritt.

Halten Sie Ihre Augen auf. Die KUNST GEGEN BARES hat am Sonntag die Nummer 59 in der Parade. Spätestens dann werden sich alle offenen Fragen klären. Wird Jan Preuß (angeblich heterosexuell orientiert) sein Penismaßband auspacken? Und welches spektakuläre Kostüm trägt Petra Pansen?

***

Weiter Nachrichten der Schlosser-Presse rund um den CSD:

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KÖLN – Kunst gegen Bares gestern Abend in Köln. Eigentlich eine Show wie immer. Was aber kaum jemand im Publikum wusste: Der Auftritt von Torsten Schlosser sorgte für einen Eklat!

Mit wehender Fahne überraschte das Show-Urgestein die beiden Moderatoren Hildegart Scholten und Gerd Buurmann auf der Bühne und machte Werbung für die Kunst gegen Bares Fußgruppe auf der Kölner Schwulen- und Lesbierinnenparade. Mit dabei: Die flammneue überdimensionale KGB-Flagge, die am Sonntag durch die Kölner Innenstadt wehen wird – eigentlich ein toller Auftritt.

Doch einer Person ging die Performance ordentlich gegen den Strich: WDR2-Ikone Gudrun Höpker. Aus Insiderkreisen wusste die Moderatorin von Schlossers Überraschungsauftritt und bat ihn kurz vorher per SMS darum, sie mit auf die Bühne zu holen, um mit Buurmann ein Lied zu singen.

Schlosser: “Ich habe das abgelehnt. Ich fand, dass es thematisch nicht zusammen passte. Ich warb um Wagenengel für unsere Fußgruppe und wollte dieses Anliegen nicht durch irgendein bescheuertes Lied verwässern.” Höpker hält dagegen: “Schlosser hat mich mit wehender Fahne übergangen!”

Erhitzte Gemüter im Kölner Sommer, die sich hoffentlich schnell wieder abkühlen. Vielleicht erleben wir sogar eine romantische Versöhnung am kommenden Sonntag unter der KGB-Flagge.

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KÖLN – Peinlich, peinlicher, Gudrun Höpker! Die beliebte WDR2-Moderatorin mutiert zur neuen Meisterin der Entgleisung. Szene-Insider sind entsetzt: Offenbar hat sich die sympatische Blondine kaum mehr im Griff.

Auf Facebook tauchen immer mehr Fotos auf, die Höpker in fragwürdigen Situationen zeigen:
Höpker, wie sie eine ganze Flache Rosé verschlingt.
Höpker, wie sie durch zwei fleischwurstrförmige Ballons schaut.
Höpker, wie sie eine Serviette auf dem Kopf trägt.
Höpker, wie sie sich mit der Hand durch´s Haar fährt.

Verdächtig: Fast alle Fotos stammen vom höchst umstrittenen Taxifotograf Tom Wolff und sind in Verbindung mit dem Mortimer-Gerüchte-Taxi entstanden. Hat Gudrun Höpker während dieser Fahrten die Kontrolle über sich verloren?

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KÖLN – Schwarz, stilvoll und immer unterhaltsam: So dreht das London-Taxi von Mortimer-Chauffeur Tom Wolff seit Monaten seine Runden durch die Domstadt und erfreut sich wachsender Beliebtheit.

Doch jetzt gerät der Mortimer in zweifelhaftes Licht. Nicht erst seit dem Suff-Skandal von Hildegart Scholten und Catherine de la Roche vermuten Insider, dass mit dem Gefährt etwas nicht stimmt. Offenbar verlieren immer öfter Mitfahrer auf den Rückbänken des Taxis sämtliche Hemmungen. Immer wieder verlassen skandalöse Gerüchte das Innere des Fahrzeuges und kursieren in Künstlerkreisen. Petra Pansen sprach gegenüber unserer Redaktion sogar vom “Mortimer-Gerüchte-Taxi”.

Tom Wolff hüllt sich in Schweigepflicht – und macht sich damit höchst verdächtig! Sprüht der zweifelhafte Taxifahrer gar Pheromone in seinem Taxi, um seine Fahrgäste zu sexuellen Handlungen zu inspirieren? Ein weiteres verdächtiges Indiz: Wolff hat immer seine Kamera mit an Bord!

Wir fragen deshalb: Wie verrucht ist das Mortimer Taxi wirklich? Wir freuen uns über Kommentare zu diesem Thema!

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KÖLN – Verrucht, verruchter, KGB Köln! Ein neuer Skandal erschüttert das Künstlerkollektiv der Kultshow. Vorneweg: KGB-Mutter Hildegart Scholten!

Was war passiert: Mit einem ungewöhnlichen Auftritt heizte Sängerin Catherine de la Roche am vergangenen Montag die Gerüchteküche an. Auf offener Bühne verkündete sie, dass Frau Scholten und sie sich bereits einige Tage zuvor im Mortimer Taxi gefährlich nahe kamen. Am Montag wiederholte sich dieser Vorfall offenbar – wieder im Suff! Was genau geschah, bleibt allerdings bis heute in einer Grauzone. Mortimer-Koryphäe Tom Wolff macht Gebrauch von seiner Schweigepflicht.

Wir fragen, was viele denken: Wie intensiv kümmert sich Hildegart Scholten um die Gewinner ihrer Show? Und welches schmutzige Spiel spielt de la Roche? Auf Anfrage unserer Redaktion gab sie lediglich zu: “Ich bin verliebt. In wen oder was sag ich nicht.”

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KÖLN – Riesen-Eklat bei Köln Campus. In einer Live-Radioshow zum Eurovision Song Contest am vergangenen Freitag outete KGB-Hetzer Gerd Buurmann seinen Kollegen Torsten Schlosser als homosexuell – ohne sein Wissen!

Thematisch ging es eigentlich um den finnischen Beitrag zum Wettbewerb, bei dessen Bühnenperformance sich zwei Frauen für die Homo-Ehe in Finnland stark machten. Buurmann: “Der Eurovision Song Contest ist ein schwuler Feiertag.” Daraufhin lenkte er die Aufmerksamkeit auf Grand-Prix-Experten Torsten Schlosser. “Herr Schlosser, Sie doch!” entglitt es Buurmann. Schlosser war verständlicherweise sehr irritiert.

Nach der Show sagte er der Presse aufgebracht: “So etwas macht man unter Kollegen nicht. Moderator Tobias Altehenger hätte die Show sofort abbrechen müssen!”

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KÖLN – Ja, es ist Liebe! Lange kursierten die Gerüchte in der Künstler-Szene, gepaart mit Ungläubigkeit und Bewunderung, jetzt ist es raus: Auf Facebook haben Alain Frei und Chris Tall ihre Verpartnerung bekannt gegeben! Schon seit Monaten traten beide Comedians gemeinsam auf, battleten gegeneinander und bestätigten somit das Sprichwort: Was sich liebt, das neckt sich. Leicht dürfte beiden diese Entscheidung trotzdem nicht gefallen sein. Beide haben in der Szene einen Ruf zu verlieren. Auf von psychischem Druck soll die Rede sein. Erst vor wenigen Wochen trat Frei stark alkoholisiert bei der Kölner Kunst gegen Bares auf. Hatte er zu diesem Zeitpunkt noch Probleme, zu seinem auf der Bühne blank ziehenden Partner Tall zu stehen?

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KÖLN – Wie lange währt die Freude über die Verpartnerung von Alain Frei und Chris Tall? Trotz gemeinsamer Auftritte (gestern bei der Suck-Veranstaltung im Artheater) bröckelt bereits wenige Tage nach der Bekanntmachung über Facebook die heile Fassade. Insider sprechen gar von einem »desaströsen« Verhältnis.

Doch wo liegen die Probleme? Anstatt die Fahne der Homosexualität hoch zu halten, interessiert sich der Schweizer Frei offenbar weiterhin auch für Frauen, was seinem jungen Partner Tall ein Dorn im Auge ist. Wie lange kann der Comedy-Grand-Prix-Gewinner noch mit diesem Druck umgehen? Wie sensibel ist Chris Tall?

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KÖLN – Was aus einer scheinbaren Schnapsidee an der Theke entstand, scheint Form anzunehmen: Petra Pansen macht ernst! Am 13. Mai will die Skandal-Komikerin mit einer Brustjonglage die Kölner Kunst gegen Bares sprengen!

Pansen selber gibt auf eine Presseanfrage zu: “Ja, es hat ein Casting mit sechs Frauen stattgefunden.” Die zweistündige Jonglage-Performance wird von einem Ensemble mit 12 Brüsten durchgeführt, welches täglich in einem Pfarrsaal in Köln-Worringen probt.

Aus der Geschichte der Kunst gegen Bares wissen wir, dass sich die Offene Bühne tolerant zeigt gegenüber allen künstlerischen Genres. Aber wird KGB-Erfinder Gerd Buurmann eine Brustjonglage tolerieren? Oder wird die Kunst gegen Bares erstmals in ihrer Geschichte abgebrochen?

Möglich wäre es! Denn Pansens Auftritt wird nicht der einzige angekündigte Tiefpunkt des Abends werden. Auch Escht-Kabarett-Hetzer Christian Bechmann möchte die Bühne entern.


Wagner gut – Monty Python schlecht

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Am 29. März 2013 wurde in der Oper Köln Richard Wagners “Parsifal” gegeben. Zur gleichen Zeit wurde in Bochum im Sozialen Zentrum an der Josephstraße der Film “Das Leben des Brian” gezeigt. Gegen diese Gotteslästerung hat das Rechtsamt der Stadt nun ein Verfahren eröffnet. Den Veranstaltern droht eine Geldbuße bis zu 1000,- Euro.

Sie werden nun sagen, die Nachricht sei Quatsch. In Deutschland werde man doch nicht dafür bestraft, einen Film gezeigt zu haben. Sie irren sich!

In Deutschland gibt es ein gesetzliches Film- und Theaterverbote. Zwar nicht jeden Tag, doch aber an bestimmten Tagen. Der 29. März 2013 war ein Karfreitag und an diesem Tag sind in einigen Bundesländern Deutschlands alle Theaterstücke, Filme und Veranstaltungen verboten, die dem christlichen Dogma nicht genügen. Wagners “Parsifal” zum Beispiel ist ein Stück, das regelmäßig eine Sondergenehmigung bekommt und an Karfreitag gespielt werden darf. In der Oper “Parsifal” gibt es eine Figur, die Kundry heißt und von Richard Wagner als eine Art “ewige Jüdin” angelegt wurde, die Jesus Christus auf seinem Weg zur Kreuzigung verspottet und ausgelacht hat und daher nun dazu verflucht ist, in ständiger Wiederkehr durch die Welt zu wandern. Erlöst von ihrem Fluch wird sie schließlich im dritten Akt durch eine Taufe.

Ein Stück über eine Jüdin, die getauft wird und so ihren Fluch überwindet, über Jesus gelacht zu haben, das darf in Deutschland an Karfreitag gezeigt werden. Ein Film aber, bei dem über einen Mann gelacht werden darf, der Brian heißt und einige Parallelen zum Leben Jesu aufweist, darf in Deutschland an Karfreitag nicht gezeigt werden. Auch mir wurde vor ein paar Jahren die Theaterführung “Ein Abend für Gott” im Severins-Burg-Theater unter Androhung einer empfindlichen Geldstrafe am Karfreitag verboten.

An Karfreitag ist Deutschland eben ein Gottesstaat!

Besonders geschmacklos ist jedoch die Tatsache, dass an Karfreitag ausgerechnet ein Stück wie “Parsifal” gezeigt werden darf. In der Geschichte des Christentums hatten es Juden nämlich besonders an Karfreitag schwer, wurden sie doch jahrhundertelang für den Tod von Jesus verantwortlich gemacht. Nirgends wird dieser christliche Judenhass deutlicher propagiert, als während der Karfreitagsfürbitte für Juden, den die römischen Katholiken, Altkatholiken und manche Anglikaner verwendeten und teilweise immer nich verwenden. Im 6. Jahrhundert tauchen die ersten Karfreitagsfürbitten auf, in denen Gott darum gebeten wurde, Juden den „Schleier von ihren Herzen“ wegzunehmen, ihnen die christliche Erkenntnis zu schenken und so der „Verblendung ihres Volkes“ und „Finsternis“ zu entreißen. Ab 750 wurden Juden in den Karfreitagsfürbitten perfidis („treulos“) genannt und ihr Glauben als iudaica perfidia („jüdische Treulosigkeit“) bezeichnet. Eine zaghafte Kritik an der traditionellen Judenfürbitte wurde erst nach der Shoa formuliert.

2008 erlaubte Papst Benedikt XVI. eine abgeschaffte Karfreitagsfürbitte für die alte lateinische Messe jedoch wieder. Diese neue alte Karfreitagfürbitte lautet: “Lasst uns auch beten für die Juden, auf dass Gott unser Herr ihre Herzen erleuchte, damit sie Jesus Christus als den Retter aller Menschen erkennen.”

Im “Parsifal” wird Kundry schließlich getauft. “Parsifal” darf an Karfreitag in Deutschland gespielt werden. Wer jedoch etwas anderes zeigen möchte als eine “ewige Jüdin”, die zur Christin wird, dem ist dies schlicht und einfach in Deutschland an Karfreitag verboten. Da kennt Deutschland nichts! An Karfreitag ist man in Deutschland entweder Christ oder hält die Fresse! Wer an Karfreitag lacht, ist ein ewiger Jude”! So einfach ist das.


Sekt, Bier, Flimm

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Die Schlosser-Presse hat vom CSD berichtet. Tapfer im Nirgendwo zitiert mit freundlicher Genehmigung:

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KÖLN – Als Künstler hebt man schon mal gerne das Glas. Ist das wirklich nur ein Vorurteil? Die Kunst gegen Bares Fußgruppe bewies am Sonntag bei der Kölner Schwulen- und Lesbierinnenparade: Das Vorurteil stimmt! Über 20 Flaschen Sekt, etliche Biere und eine ganze Riege Waldmeisterlikör wurden spielend vernichtet.

Bereits gegen 10 Uhr knallten die ersten Korken bei der Aufstellung auf der Mindener Straße. Bei der Auffahrt auf die Deutzer Brücke, kurz nach Start der Parade, war der allgemeine Pegel der Gruppe bereits merklich angestiegen. CSD-Domina Talishja van Aaken hatte alle Mühe, die gebunkerten Vorräte im Inneren des Mortimer-Taxis zu verteidigen. Das Gefährt war zeitweise so umkämpft, dass der Motor mehrmals ausfiel.

Besonders grenzwertig: Ingo T. Hagen. Der angeblich heterosexuelle Teilnehmer der Fußgruppe tanzte in auffällig homosexuellen Posen in bester Village-People-Manier vor den Live-Kameras des Fernsehsenders Center TV herum.

Ebenfalls nur im Suff zu ertragen: Hildegart Scholten. Bewaffnet mit einem Megaphon zog die KGB-Ikone an Besuchern aus aller Welt vorbei und rief: “Mein Name ist Hildegart Scholten. Ich bin ein Sexsymbol!” Da begann selbst der handgemachte Dom-Hut von Rapper-Schreck Petra Pansen, sich in seine Einzelteile zu zerlegen. Wir fragen uns: Wie haben die nüchtern gebliebenen Wagenengel um Problemhundetherapeutin Viktoria Burkert diese Freakshow ertragen?

Einzige Lichtblicke der Parade: KGB-Erfinder Gerd Buurmann und Show-Legende Torsten Schlosser – das Duett der Zärtlichkeiten in Weiß und Schwarz. So geht CSD.


Das war die Kölner Theaternacht

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In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 2013 fand in der Studiobühne der Theatermarathon im Rahmen der 13. Kölner Theaternacht statt. Gerd Buurmann und Tobias Weber präsentierten acht Stunden Theater. Tapfer im Nirgendwo präsentiert ein paar Bilder des Abends von Tom Wolff:

Vor der Show. Gudrun Höpker meditiert sich im Bühnenbild ein.

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Die Show beginnt. Die wunderbare, elegante und schönste Stimme vom WDR2, Gudrun Höpker, betritt die Bühne.

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Gerd Buurmann und Tobias Weber folgen.

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Frau Höpker schaut zu.

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Hainrich Haine betritt den Saal.

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Gerd Buurmann singt mit Hainrich Haine.

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Tobias Weber und Gerd Buurmann greifen zum Alkohol und besingen den Rheinwein.

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Höpker, Weber und Buurmann nehmen Schunkelposition ein.

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Herr Buurmann macht sich an Frau Höpker ran.

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Der Abend eskaliert.

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Es endet fast “Psycho”.

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Der erste Besuch betritt die Bühne.

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Höpker und Weber verschwören sich gegen Buurmann.

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Auf der Bühne kommt es derweil zum “Kulturschock”.

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Eine Stunde vor Mitternacht, dem Tag der Deutschen Einheit, betritt die Kaiserin die Studiobühne.

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Die Ein-Mann-Show-Band Michael Borgard spielt auf.

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Die Kaiserin macht sich frei und dazu auch noch es sich gemütlich.

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Auf der Hauptbühne wird derweil Goethes Erlkönig vorgetragen.

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Kurz vor Mitternacht gibt es eine technische Panne und die Technik behebt in der Show das Problem.

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Derweil spielt die Band.

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Um Mitternacht singen Gudrun Höpker, Tobias Weber und Gerd Buurmann gemeinsam mit dem Publikum zum Tag der Deutschen Einheit die Nationalhymne.

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Gudrun Höpker hält die Rede zum Tag der Deutschen Einheit.

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Marco Leitner präsentiert Gedichte und ein Stück in 26 Akten.

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Frau Höpker liegt ihm zu Füßen.

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Später in der Nacht wird frei improvisiert.

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Nach 2 Uhr morgens macht sich auf der Bühnencouch die Presse breit. Von links: Schlosser-Presse (Torsten Schlosser), WDR2 (Gudrun Höpker), KölnCampus (Tobias Altehenger)

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Trotz der Zeit ist das Theater rappelvoll!

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Herr Weber und Herr Buurmann geben jetzt alles. Nur noch zwei Stunden!

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Ein Mann aus dem Publikum erwürfelt die nächste Nummer.

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Buurmann freut sich.

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Max Gstettenbauer beehrt den Theatermarathon mit einem Auftritt.

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Die Theatermarathon-Spätnachtichten folgen.

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Cathérine de la Roche leiht der Nacht ihre zauberhafte Stimme.

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Um 3 Uhr morgens kommt Cris Revon hinzu, ein alter Weggefährte von Tobias Weber und Gerd Buurmann.

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Die Nacht eskaliert.

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Der Kulturschock verabschiedet sich.

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Herr Buurmann legt sich spät in der Nacht bequemere Fußbekleidung an.

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Eine Frau aus dem Publikum wählt eine der letzten Nummern des Abends.

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Es ist Torsten Schlosser. Na, herzlichen Glückwunsch.

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Um 4 Uhr morgens nimmt das Publikum Abschied von einer rauschenden Nacht. Mit im Bild: Hainrich Haine und der Bühnenköbes.

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Der Moment des Platzanweisers

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Es hätte eine schöne, reibungslose Party werden können. Zum 125. Bestehen des Wiener Burgtheaters veranstaltete das Burgtheater ein Kongress zum Thema: “Von welchem Theater träumen wir?” Dann geschah das Unvorhersehbare, etwas wofür ich das Theater liebe: Ein Platzanweiser eroberte die Bühne mit dem “Versuch einer Rede”.

Eine kurze Redepause nutzend, betrat Christian Diaz die Bühne des Burgtheaters und bat darum, nur fünf Minuten lang über die “Utopie Theater” sprechen zu dürfen, darüber, was vor den Türen des Burgtheaters geschehe, nämlich dass die Platzanweiser des Burgtheaters an die dänisch-britische Sicherheitsfirma G4S ausgelagert seien. Es tue ihm “in der Seele weh, dass das Medium Theater in vielerlei Hinsicht mit multinationalen Unternehmen zusammenarbeitet, und dass das hier nicht thematisiert wird.” Nach wenigen Sätzen wurde er jedoch von der Kuratorin des Kongresses, Karin Bergmann, unterbrochen. Der bemerkenswerte Auftritt von Christian Diaz wurde auf YouTube hochgeladen:


Das war “Kunst gegen Bares” im Rahmen des 23. Internationalen Köln Comedy Festivals

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Am 14. Oktober 2013 fand meine Show “Kunst gegen Bares” im Rahmen des 23. Internationalen Köln Comedy Festivals statt. Tapfer im Nirgendwo präsentiert ein paar Bilder des Abends von Tom Wolff:

Die Line Up des Abends hatte eine Männerquote von 12,5 Prozent. Mir persönlich reichte das, aber weniger sollte es dann doch nicht werden:

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Als erste Künstlerin präsentierte Nele Jäger Tanztheater. So wurde dem Publikum sofort klar, dass in der Kunst gegen Bares alle Kunstformen Willkommen sind. Sie eroberte die Herzen im Sturm.

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Dann wurde es Zeit für klassisches Kabarett. Sarah Hakenberg zeigte sich wieder einmal von ihrer ungehaltensten Seite und sorgte so für eruptives Gelächter im Publikum.

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Ungehalten war auch Petra Pansen, die Göttin der Agro-Comedy und heiße Anwärterin auf die Moderation “Kunst gegen Bares – Tschernobyl”. Sie legte sich auch direkt mit Bushido an.

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Danach wurde es Zeit für ein Schauspiel. Gudrun Höpker und Gerd Buurmann präsentierten Kurt Tucholskys Klassiker “Ehepaar erzählt einen Witz” ungekürzt!

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Es folgte die Pause.

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Nach der Pause sangen Hildegart Scholten und Gerd Buurmann erst einmal ein Duett:

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Die arme Sau, die danach dran kam. Es war Cathérine de la Roche und sie verzauberte das Publikum mit ihrer Stimme, ihrer Musik und ihren Texten. Ein Traum.

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Danach hielt es auch Gerd Buurmann nicht mehr auf dem Hocker.

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Dann kam Tamika Campbell und fegte das Publikum hinfort. Mit ihrem grandios brutal ehrlichen Stand Up wurde sie die Kapitalistensau der Woche.

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Da war es nur folgerichtig, dass sich Hildegart Scholten Tamika Campbell zur Brust nehmen musste:

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Es war ein grandioser Abend:

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Menschlich, glaubwürdig und teilweise anrührend

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In der Theaterzeitung aKT findet sich eine wunderbare Kritik, die hier gelesen werden kann.

Die Termine finden Sie hier.

17. und 24. November um 18h im Theater in der Wohngemeinschaft, Richard-Wagner-Str. 39, 50674 Köln.

“Der letzte der feurigen Liebhaber” von Neil Simon.

Eine Komödie über das Fremdgehen mit wahnwitzigen Dialogen vom Meister des Broadway-Humors.

Es spielen Sabine Putzler oder Patricia Fanroth, Melanie Rehbein, Gudrun Höpker und Gerd Buurmann.

Regie: Joseph Vicaire


Ich gestehe, aufgeregt bin ich!

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Morgen geht es los und ich bin furchtbar aufgeregt. In einer Inszenierung von Burkhard Schmiester spiele ich zunächst in Berlin und dann in Köln Shakespeares Othello, Jago und Desdemona in Form eines Monologs für nur einen Schauspieler. Ich freue mich über jede Unterstützung aus dem Publikum.

5., 6. und 7. November um 20:30h im GRETCHEN-Club, Obentrautstraße 19-21 in Berlin.

8., 9., 10., 13., 14. und 16 November um 20:30h im METROPOL-Theater, Eifelstraße 33 in Köln.

Zur Einstimmung schon mal ein paar Bilder der Probe von Antonio Ruiz Tamayo:

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Ein pathetischer Lobgesang

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(als ob es unpathetische Lobgesänge gäbe)

von David Serebrjanik

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Pathetischsein ist in Deutschland nicht wirklich beliebt. Wahrscheinlich zurecht. Jedenfalls fiel es mir zunehmend schwer, meinen mit Muttermilch eingesogenen und eingeübten russischen Pathos mit fortschreitenden Dauer meines Aufenthaltes in Deutschland auszuüben. Ich fühlte mich immer belächelter und nicht verstandener, wenn ich zu großen Lobgesängen für irgendjemanden oder irgendetwas ausholte. Aber jetzt gerade ist es mir egal und ich werde gleich der Überschrift meines Lobgesanges alle Ehre machen. Denn ich habe einen Theaterabend erleben dürfen, den man wahrscheinlich nur ein einziges mal im Leben erleben kann. Zu groß war die Beteiligung des Herrn Zufall an diesem Ereignis. Und zu großartig die schauspielerische Arbeit von Gerd Buurmann. Und zu packend und atemberaubend das Stück, das er aufgeführt hat. Und zu brillant die Bearbeitung und Inszenierung dieses Stückes durch Burkhard Schmiester.

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Also, bin ich gerade dabei, mich damit abzufinden, dass es ein einmaliges Einmalereignis sondergleichen war, das sich nur einmal einmal ereignen kann. Ich erzähle es am besten vom Ende.

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Am Ende gab es Standing Ovations. Desdemona verliess gerade den Raum des Gretchen-Klubs in Berlin, nein, Desdemona verliess gerade ihr Leben durch eine Hintertür des Gretchen-Klubs in Berlin, mit der Frage Warum? auf ihren Lippen. Warum tat Othello das, was er tat? Warum brachte er seine heissgeliebte, abgöttisch geliebte Frau um? Die Antwort findet und sucht sich während des ganzen Stückes. Und wird nie gesucht und gefunden. Desdemona geht.

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Kurz davor standen Othello und Jago, ineinander verwirbelt, ineinander eingefügt, auf der Bühne. Jago im Othello. Othello über Jago. Jago schimmerte aus dem weißen Othello mit seinem Pechschwarz.

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Wahrscheinlich ist das die Antwort. Desdemona geht, weil Jago im Othello. Desdemona geht, weil Othello über Jago. Desdemona geht, weil Othello nicht mehr Othello. Das alles bringen die Schauspieler auf der Bühne zum Vorschein. Moment. Den letzten Satz hätte ich über eine “normale” Othello-Aufführung geschrieben. DIE Schauspieler? Nein – DER Schauspieler. Gerd Buurmann. Er allein steht an diesem Abend auf der Bühne, er allein geht auf dem unsichtbaren Seil der Verwandlung in alle Hauptprotagonisten. Und er geht nicht. Er nimmt, was er hat. Sich. Und fliegt damit. Fliegt aus der Höhe der Vergötterung und Liebe in den Abgrund des Hasses und des Mordes. Die Erdanziehung dabei ist Jago. Die Flügel – Desdemona. Am Ende stürzt Othello und bricht die Flügel.

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Am Ende kommt Gerd Buurmann wieder auf die Bühne und verbeugt sich vor dem stehend Beifall klatschenden Publikum. Das Publikum bin ich. Im Raum sind ausser mir der Regisseur des Stückes Burkhard Schmiester und ein Security-Mitarbeiter des Klubs, der sich irgendwann dazugesellt hat. Ich war der einzige zahlende Besucher. Und Gerd Buurmann hatte die Größe, den Mut, also die Großmutigkeit, das Stück trotzdem zu spielen. Und es wurde zu einem für mich unvergesslichen Theaterabend. Auch unvergesslich war dann die mit Gerd durchsspazierte Nacht in Berlin. Aber es ist eine andere Geschichte.

P.S. Nicht zufällig erwähnte ich am Anfang den großen Herrn Zufall. Zufällig war etwas anderes passiert. Zufällig habe ich im Facebook erfahren, dass Gerd Buurmann an diesem Abend spielt. Zufällig war ich gerade in Stettin. Zufällig musste ich an diesem Tag nach Speyer. Zufällig hatte ich Zeit. Und NICHT zufällig machte ich an diesem Tag Halt in Berlin. Besser konnte es nicht gehen.

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Danke, Gerd!

(Bilder von Antonio Ruiz Tamayo)


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Geht das?

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von Gudrun Höpker

Ich muss gestehen, als Gerd Buurmann mir erzählte, dass er Othello spielt, als 100 minütigen Monolog, da hab ich mich gefragt, geht das? Ich gebe zu, ich war skeptisch. Gestern hab ich mir das Stück angesehen und ich war begeistert. Es ist nicht nur so, dass man Othello nun versteht, man bekommt auch eine Ahnung davon, welche Abgründe Menschen dazu bringen können, andere Menschen, die sie eigentlich lieben, zu töten. Wenn Ihr ein wirklich gutes Stück sehen wollt und dazu noch eine Antwort auf die Frage bekommen möchtet, wie es möglich ist, das Lied “Heute schütte ich mich zu” in Othello unterzubringen, geht hin: heute, 13.,14. oder 16. November, jeweils 20 Uhr 30 im Metropol Theater!

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Deutsch sein und schwarz dazu

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Theodor Wonja Michael ist einer der größten Schauspieler, mit denen ich jemals eine Bühne teilen durfte. Er war der Kaufmann von Venedig als ich Shylock war und wir teilten uns in einer Inszenierung von Burkhard Schmiester die Rolle des König Lear. Er war der alte Lear und ich der junge Lear, sein Narr. Eine Szene der Inszenierung werde ich immer mit Theodor verbinden:

König Lear, dritter Aufzug, zweite Szene.

Eine andere Gegend auf der Heide. Fortdauernd Ungewitter. Es treten auf Lear und der Narr.

LEAR.
Blast, Wind’, und sprengt die Backen! Wütet, Blast! –
Ihr Katarakt’ und Wolkenbrüche, speit,
Bis ihr die Türm’ ersäuft, die Hähn’ ertränkt!
Ihr schweflichten, gedankenschnellen Blitze,
Vortrab dem Donnerkeil, der Eichen spaltet,
Versengt mein weißes Haupt! Du Donner schmetternd,
Schlag’ flach das mächt’ge Rund der Welt; zerbrich
Die Formen der Natur, vernicht’ auf eins
Den Schöpfungskeim des undankbaren Menschen!

NARR.
Ach, Gevatter, Hofweihwasser in einem trocknen Hause ist besser, als dies Regenwasser draußen. Lieber Gevatter, hinein und bitt’ um deiner Töchter Segen: das ist ‘ne Nacht, die sich weder des Weisen noch des Toren erbarmt.

LEAR.
Rassle nach Herzenslust! Spei’, Feuer! Flute, Regen!
Nicht Regen, Wind, Blitz, Donner sind meine Töchter:
Euch schelt’ ich grausam nicht, ihr Elemente:
Euch gab ich Kronen nicht, nannt’ euch nicht Kinder,
Euch bindet kein Gehorsam; darum büßt
Die grause Lust: Hier steh’ ich, euer Sklav’,
Ein alter Mann, arm, elend, siech, verachtet:
Und dennoch knecht’sche Helfer nenn’ ich euch,
Die ihr im Bund mit zwei verruchten Töchtern
Türmt eure hohen Schlachtreih’n auf ein Haupt
So alt und weiß als dies. Oh, oh, ‘s ist schändlich! –

NARR.
Wer ein Haus hat, seinen Kopf hineinzustecken, der hat einen guten Kopflatz.
Wenn Hosenlatz will hausen,
Eh’ Kopf ein Dach geschafft,
Wird Kopf und Latz verlausen,
Solch Frein ist bettelhaft.
Und willst du deinen Zeh’,
Du Tropf, zum Herzen machen,
Schreist übern Leichdorn weh,
Statt schlafen wirst du wachen.
– denn noch nie gab’s ein hübsches Kind, das nicht Gesichter vorm Spiegel schnitt.

Nach der Szene, die für mich mit sehr viel Bewegung verbunden war, verschwand ich unter dem Tisch von König Lear. Dort saß ich dann, unsichtbar für das Publikum, schwitzend und außer Atem, und bereitete mich auf meinen nächsten Auftritt vor. Währenddessen saß Theodor am Tisch und spielte seine Rolle. Während er oberhalb der Tischplatte für das Publikum sichtbar den König Lear gab, reichte er mir jedes Mal unterhalb der Tischplatte und für das Publikum unsichtbar ein Taschentuch, damit ich mir den Schweiß vom Kopf wischen konnte. Theodor vergas das Tuch nicht einmal!

Für mich ist dieses Erlebnis eines der bleibendsten Momente meiner bisherigen Theatererfahrung und ein unvergessliches weil schlichtes Beispiel für gelebte Bühnenkollegialität.

Ich bin stolz, mit Theodor auf einer Bühne gestanden zu haben und empfehle daher jedem die Lektüre seiner in diesem Monat erschienen Biographie: Deutsch sein und schwarz dazu.

Auf Amazon ist das Buch lieferbar, aber auch in einem Fachhandel Ihrer Wahl.

Es lohnt sich!


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